Die folgenden Zeilen stammen aus der Broschüre
"Rund um den Weiher - Folge 8: Der Junkerwald",
herausgegeben vom Heimat- und Verkehrsverein Niederwüzbach
und mit dessen freundlicher Genehmigung hier veröffentlicht...
Peter Degel schrieb damals:
as Ehepaar Rexroth – Ehrhardt baute 1908 ein Chaisehaus und eine Gärtnerei. In diesem Gebäude waren im Erdgeschoß aus südlicher
Sicht links die Räume für die Kutschen, in der Mitte der Stall für die Pferde und rechts die Räume für die Pflanzenzucht und
Umtöpferei. In der ersten Etage wohnten der Gärtner und der Kutscher. Kurz nach der Fertigstellung des Gebäudes kam ein Gärtner
namens Fritz Zeller auf den Junkerwald. Dieser ist in Meimsheim bei Heilbronn geboren. Bevor er jedoch nach Würzbach kam,
war er in Annweiler bei einem Fabrikanten namens Ulrich beschäftigt. Dort war eine große Parkanlage zu pflegen. Zwei Mädchen aus
Hassel waren dort im Haushalt beschäftigt, denen es aber nicht gefiel. Sie gingen in ihre Heimat zurück und fanden Arbeit
auf dem Junkerwald. Sie ließen den Gärtner in Annweiler wissen, dass auf dem Junkerwald ein tüchtiger Gärtner gesucht würde.
Fritz Zeller stellte sich bei dem damaligen Besitzer Otto Rexroth vor und wurde sofort eingestellt. Das war im Jahr 1912.
Als der 1. Weltkrieg 1914 ausbrach, wurde Fritz Zeller eingezogen. Seine Frau musste nun die Arbeit verrichten und dies war für
sie nicht einfach. Die Kinder mussten ja auch versorgt werden. Damals gab es noch keine Brücke über den südlichen Weiherarm,
sondern man musste einen Kahn benutzen.
Nachdem 1918 der Krieg zu Ende und Fritz Zeller wieder in seinem „Element“ war, wurde nicht nur der Park gepflegt,
sondern auch Gemüse angepflanzt. Dort, wo heute die Freitreppe ist und die großen Steine abgelegt sind, waren Terrassen
mit allerlei Gemüse bepflanzt, das dann verkauft wurde.
Kurhaus Annahof, heute vielen Niederwürzbachern
eher als „Villa Luschdisch“ in Erinnerung.
Als kleine Kinder mussten wir früher öfters zum „Zeller“ Samen kaufen. Man sagte Zeller und meinte die Gärtnerei.
Das war dasselbe. Auch heute noch kaufen Einheimische und Auswärtige gerne ihre Pflanzen und Blumen bei „Zellersch“
wie vor 80 Jahren. 1915, also während des 1. Weltkrie-ges, erwarb der damalige Generaldirektor des Eisenwerkes Röchling,
Rudolf Kröll, den Weiher mit einem Uferstreifen von 2 Metern. Aber schon nach 6 Jahren, am 21. Januar 1921,
verkaufte er den Weiher an Otto Rexroth, Gut Junkerwald.